Am 30. August tauschen wir kurz vor Santa Teresa di Gallura die Französische und Korsische Flagge mit der Italienischen und Sardischen – und jetzt ist der September schon fast vorbei, Sardinien umrundet und wir sind erneut im Norden der Insel, diesmal aber im Nord-Osten.
Gute 400 Seemeilen später ein kurzes Fazit zur Insel: Grosse Küstenabschnitte Sardiniens bestehen aus Sandstränden. Nicht nur im Norden sind diese karibisch und klar. Aber die meisten Segler und auch sonst Touristen verweilen im Norden. Die letzten beiden Wochen, also an der Süd- und jetzt Ostküste können wir oft ankern. Am späten Nachmittag steuern wir einsame Buchten an, dann ab ins Meer und später am Abend den Mond- und Sternenhimmel beobachten. Einfach wunderbar. Vorher ist fast immer Segeln angesagt – das freut uns sehr, benötigt aber auch viel Konzentration. Wir merken, dass die Windprognosen generell in der Richtung stimmen, jedoch oft nicht in der Anzahl Knoten. So wurden wir das eine oder andere Mal überrascht, wie viel Wucht das Meer haben kann. Einmal in der Bucht angekommen, merkt man nicht mehr, wie es draussen tosen kann. Nun sind wir hier in Porto Rotondo, an der Costa Smeralda, bei den Schönen und Reichen und warten auf ein angenehmes Wind- und Wetterfenster für die Überfahrt nach Korsika. Es fegt wiedermal ein Mistral-Ausläufer – sogar im schützenden Hafen. In gut zwei Wochen benötigen wir ein weiteres Wetterfenster, um zurück nach Loano zu gelangen, wo unsere EOS den Winter verbringen wird.
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Nachdem uns die Westküste mit viel Wind und vor allem hohen Wellen gebeutelt hat, geniessen wir nun Tage am Anker im Süden Sardiniens. Nach der Pause in Bosa geht es mit viel Wellengang nach Oristano und Carloforte auf San Pietro. Segeln können wir immer, aber es schaukelt uns nur so hin und her. Sogar erfahrene Segler, die seit 3 Jahren auf einem Boot leben, kämpfen gegen Seekrankheit. Umso schöner nun die vergangenen Tage. Der Sommer meldet sich zurück und wir können mehrere Tage am Stück an den Anker gehen und geniessen wunderschöne und kitschige Vollmondnächte. So darf es weitergehen…
22°, sonnig, Windspitzen bis 40 Knoten (8 Beaufort, Gischt beginnt abzuwehen, gehen erheblich behindert). In der Schweiz soll der Vorwinter eingekehrt sein... Wir bleiben hinter den sicheren Hafenmauern von Bosa Marina, genehmigen uns in der Hafenbar einen Apéro(l) und warten bis sich die See und der Wind beruhigt, um Richtung Süden weiterzusegeln.
Nach einer knappen Woche sind wir zurück in Santa Teresa di Gallura. Mare und Mätz besteigen wieder ihr Auto und wir müssen uns schleunigst auf den Weg machen – ein erster Herbststurm durch die Strasse von Bonifacio kündigt sich an. Während dreier Tage segeln wir bei guten Winden via Isola Rossa, Stintino nach Alghero. Hier wettern wir mal fürs erste ab.
Ein «Detail» müssen wir noch lösen. Der Alptraum aller Segler mit Rollgross ist eingetroffen – es lässt sich zwar ein- aber nicht mehr vollständig ausrollen. Das Problem ist bald erkannt, der HR-Aufkleber an der Spitze des Gross-Segels hat sich losgelöst und verklebt es im Mast – jemand muss auf 15 Meter hoch und diesen Schriftzug nach Möglichkeit rausreissen. Das Manöver gelingt und wir können wieder ausrollen…
Nach den zwei Tagen in Bastia, geht es zügig der Ostküste Korsikas entlang südwärts. Wir steuern die Häfen Taverna, Solenzara und Porto Vecchio an. Unsere Freunde Mare und Mätz warten nämlich in Sardinen auf uns. In Santa Teresa di Gallura kommen sie an Bord und wir bereisen einige wunderschöne Tage das Maddalena Archipel. Karibisches Wasser an wunderschönen Stränden mit angenehmen Winden, so dass wir vorwiegend segeln können. Leider hat die Nachsaison hier noch nicht begonnen…
Nachdem wir zwei Wochen bei grösster Sommerhitze an unserer EOS geschuftet haben, ist sie jetzt bereit für ein weiteres Abenteuer. Am 20. August fahren wir erneut nach Loano und sind bereits zwei Tage später bereit für die Überfahrt nach Korsika. Einen Hafenplatz zu finden war gar nicht so einfach. Beim dritten Anlauf klappte es. Bastia hat Platz für zwei Nächte. So starten wir am 22. August am Nachmittag in Loano und segeln bei gemächlichem Wind Richtung Süden. Leider müssen wir für die Nacht mangels Wind die Segel einziehen. Aber schon am nächsten Morgen weht wieder ein angenehmes Lüftchen, so dass wir segeln können. Am frühen Nachmittag, ziemlich genau 24 Stunden später lassen wir vor Bastia den Anker fallen, um vor dem Anlegen im Hafen ein Bad im Meer zu nehmen. In Bastia sind wir im Vieux Port mit Kulisse Altstadt. Hier verbringen wir wundschöne Stunden und geniessen das korsische Flair.
Unsere EOS hat es verdient – Bei sengenden Temperaturen haben wir uns ans Holz gemacht. Begonnen hat alles mit Wasser und Bürste: Das ganze Schiff haben wir vom ockerfarbenen Überzug des Scirocco-Sandes befreit. Dann an den nächsten folgenden Tagen mit Maschine und in Handarbeit die Handläufe, Auflage- und Sitzflächen sowie die gesamte Fussreling geschliffen. Und zum Nachtisch dann an den nächsten vier Tagen je einmal angeschliffen und gestrichen. Das anschliessende Bad im Meer war jeweils auch verdient...
Seit einer Woche sind wir bereits in Loano, unserem Zielhafen. Hier haben wir für ein Jahr einen Platz für unsere EOS. Der zweite Teil der Reise hierhin gestaltet sich genauso angenehm wie der erste. Wir steuern in Italien zuerst Sanremo an. Es folgt eine weitere Ankernacht – oh, sooo wackelig wegem Swell – in Diano Marina, bevor wir bei strömendem Regen und Gewitter in Loano einfahren. Kurz vor dem Hafen heisst uns Loano dann doch willkommen, denn die Sonne bricht wieder durch die Wolken durch. Erste Aktion in Loano ist eine Reise mit Zug und Bus zurück nach Le Lavandou – auch unser Auto mit den Velos muss den Weg nach Loano finden. Am Mittwoch verlassen uns unsere Gäste und seither fahren wir unsere EOS wieder täglich aus, sei’s um bei genügend Wind zu segeln oder einfach nur am Anker zu baden. Gleichzeitig erkunden wir den Ort Loano, ein hübsches Städtchen.
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September 2024
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